Osteochondrose

Bei einer gesunden Wirbelsäule sind die Bandscheiben nicht von Blutgefäßen durchsetzt, und die Grund- und Deckplatten der angrenzenden Wirbel stellen eine solide Barriere zwischen Bandscheibe und Knochen dar. Im Rahmen des natürlichen Abnutzungsprozesses kann es in bestimmten Fällen zu einer Störung dieser Barriere kommen. Als Folge kommt es zu einem komplexen chemischen Vorgang, die Natur versucht den Gallertkern der Bandscheibe (Nucleus Pulposus) aufzulösen.

Dieser Enzymprozess führt zu einem massiven Transport von Stoffwechselprodukten in den angrenzenden Wirbelknochen, und dieser reagiert mit einem äußerst schmerzhaften Ödem („Knochenschwellung“).
Diese Schmerzen bestehen belastungsunabhängig und treten auch nachts auf. Allerdings führen Belastungen wie etwa Wirbelsäulenheilgymnastik, in diesen Fällen häufig noch zu einer weiteren Beschwerdezunahme.

Diese aktive Phase der Osteochondrose (Typ Modic I) ist in der Magnetresonanztomographie deutlich sichtbar. In den meisten Fällen geht sie in 6 bis 18 Monaten – fallweise auch erst später – in die Phase Modic II über, die selbst keine Schmerzquelle mehr darstellt, aber durch den Verlust des Gallertkernes der Bandscheibe bei Belastung ebenfalls schmerzhaft sein kann.

Ruhigstellung in einem Mieder kann den Übergang meist beschleunigen. Bei anhaltenden oder auch zu massiven Schmerzen kann durch eine Operation (Stabilisierung oder eventuell auch Bandscheibenprothese) der Übergang zur konsolidierten Phase Modic II meist wesentlich rascher herbeigeführt werden.

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